Kinder
und Essen. Es gibt kein unliebsameres Thema rund um die Kindererziehung, als
die liebe Esskultur. (okay, vielleicht außer Kinderkacke und Kinderkotze).
Noch
während Frau von einem Baby in ihrem Uterus unterrichtet wird, bekommt sie vom
übereifrigen Gynäkologen die ersten Flyer der Gesundheitskasse in die Hand
gedrückt. Damit man sich auch ja rechtzeitig informiert, welch Delikatessen man
dem zukünftigen Kleinkind vorzusetzen hat. Auch wenn dieses aktuell noch die
Form und Größe einer Kidneybohne hat.
Nachdem
ich Mutter wurde, wurde mir gesunde Ernährung immer wichtiger. Wir kaufen
bevorzugt saisonale Lebensmittel ein und kochen frisch und gesund. Bis auf
einige wenige „Tiefkühlpizza-tuts-auch-Tage“ bekommen wir das gut hin.
Am
Ende des Tages bin ich dann immer richtig stolz auf mich, wenn meine Kinder den
ungeliebten Spinat doch probiert haben, weil ich mein Lieblingszitat raushaue
„Ich würde es ja nicht kochen, wenn es nicht gut schmecken würde.“
Oder
wenn ich riskiere und meinen Kindern „DUNKLES“ Fleisch (Anm. nicht Hühnerbrust,
nicht Schweinskarree) vorsetze und noch während des Servierens entschuldigend dazwischenrufe
„Das hab ich heute nur mit viel Kümmel gewürzt, deswegen ist es ein bisschen dünkler“.
Ich kann ja schließlich nicht riskieren, dass sich der Mob gegen mich und
eisenhaltiges Rindfleisch stellt.
Manchmal
tun sie mir fast leid, wie sie ganz stolz den umbenannten „der schmeckt wie bei
MC Donalds – Salat“ essen. Oder zur Jause nur aus Apfel oder Birne auswählen
dürfen. Aber hey, ich will nur das Beste für meine Kinder, und ihnen gesunde
Ernährung näherzubringen und sogar vorzuleben, wird einem ja schließlich von
Anfang an eingebläut.
Täglich
höre ich im Unterbewusstsein die Stimme meiner Oma dröhnen, die mir sagt, ich
soll nicht so heikel sein und gefälligst essen was auf den Tisch kommt. Somit
probiere auch ich ganz vorbildlich so manche extravagante Speise. Was man
verlangt, muss man vorleben.
Außerdem
auch ich: „Igitt, das sind ja Weintrauben MIT Kernen!… -OOH! Schokolade mit
Rosinen!“
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